#22 – Ein neuer Trend? Genossenschaftskneipen auf dem Land
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Insbesondere auf dem Land nehmen aber immer mehr Bewohner:innen diesen drohenden Wegfall wichtiger sozialer Treffpunkte für Vereine, Stammtische oder Freund:innen nicht mehr tatenlos hin. In der jüngeren Vergangenheit haben sich daher Menschen überall im Land auf den Weg gemacht, durch die Gründung von Genossenschaften ihre Kneipen und Gaststätten zu erhalten.
Eine von ihnen ist Kerstin Höhn, die sich mit anderen Mitstreiter:innen zusammengeschlossen hat, um die VolksWirtschaft Lindenhof, eine genossenschaftliche Kneipe in Bärstadt, westlich von Wiesbaden zu gründen. Unser zweiter Gast Joschka Moldenhauer von der Universität Köln arbeitet aktuell an seiner Dissertation, die sich mit der Rolle von Genossenschaftskneipen und -gaststätten für die Regionalentwicklung und die lokale Daseinsvorsorge befasst. Er ist außerdem Mitglied der Genossenschaftskneipe Trink-Genosse in Köln-Ehrenfeld. Beide bringen spannende Einblicke und Perspektiven auf den Alltag und die Relevanz von Genossenschaftskneipen aus Praxis und Forschung mit.
Wir haben sehr schnell festgestellt, dass eine Kneipe, wie sie früher funktionierte, heute nicht mehr läuft. Man kann nicht einfach die Tür aufschließen und dann kommen die Leute reingeströmt. Daher haben wir begonnen, Veranstaltungen zu organisieren und festgestellt: Das zieht Leute. Und die kommen an normalen Thekenabenden wieder.
Kerstin Höhn,Vorständin, VolksWirtschaft Lindenhof eG
In unserem Gespräch ging es unter anderem darum, was es für eine lebendige Kneipe auf dem Dorf heute braucht und wie es zur Gründung der VolksWirtschaft Lindenhof kam. Darüber hinaus waren auch die Vorteile einer Organisation als Genossenschaft, Unterschiede zwischen städtischen und ländlichen Genossenschaftskneipen und den zentralen Herausforderungen bei Gründung und Betrieb der Kneipen Thema.
Genossenschaftskneipen sind auch Orte, die Gemeinschaften resilienter machen können. Weil man sich kennenlernt, Netzwerke knüpft und das für kommende Krisen zentral ist.
Joschka Moldenhauer, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Seminar für Genossenschaftswesen der Universität Köln
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