Die Entwicklung Ländlicher Räume innerhalb der EU wird durch die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) gefördert. Von der MacSharry Reform über die Agenda 2000 – hier wurde die Politik zur ländlichen Entwicklung, einschließlich Agrarstruktur- und Agrarumweltmaßnahmen, sowie über den Agrarsektor hinausgehende Maßnahmen, zur 2. Säule der GAP zusammengefasst – bis zu den jüngeren Reformen: Das Thünen-Institut hat hier die verschiedenen Schwerpunktsetzungen der GAP übersichtlich dargestellt.
Kurz vor der Europawahl zeichnet sich eine „Geografie der Unzufriedenheit“ ab, so eine aktuelle Studie, die im Auftrag des EU-Ausschusses der Regionen veröffentlicht wurde. Dennoch ist die EU laut Martin ein Paradebeispiel für eine erfolgreiche supranationale Zusammenarbeit. Im Gespräch regt er u.a. an, LEADER-Projekte zu nutzen, um Menschen vor Ort auch für die EU zu begeistern. Eine Trennung Stadt vs. Land sei dabei nicht sinnvoll, wohl aber einen Prüfmechanismus zu etablieren, bei dem systematisch EU Politiken darauf geprüft werden, welchen Effekt sie auf die ländliche Entwicklung haben. Dies wurde bereits in der Erklärung von Cork von 1996 angeregt. Bei der Cork-Konferenz wurde der Grundstein für die heutige ländliche Entwicklungspolitik in der zweiten Säule der GAP gelegt. Ziel war eine ergebnisorientierte Politikumsetzung mit solider Analyse von Stärken und Schwächen der ländlichen Räume, um auf dieser Grundlage die gesamte Agrarpolitik in Abstimmung mit flankierenden Politiken in einen gemeinsamen Rahmen zu programmieren.
Die Vision für ländliche Räume fügt sich ein in dem, was in Cork angefangen wurde. Sie ist eine Mitteilung an den Rat, die Politiken flankiert, um Konsens und Leitlinien herzustellen. Sie ist keine eigenständige Politik, sondern bereitet diese vor, namentlich den Pakt für ländlichen Räume bzw. den Aktionsplan für Ländliche Räume mit 30 Maßnahmen, die umgesetzt werden sollen.