AHA Erfolgsstory – Blinder Fleck in der Landwirtschaft

von Felix Schlichte

Was ist deine AHA Erfolgsstory?

Schon früh war Landwirtschaft Teil meines Lebens – aufgewachsen auf einem Hof im Münsterland, beruflich aber zunächst auf ganz anderem Weg unterwegs. Nach meiner Ausbildung zur Physiotherapeutin besuchte ich den Hauptkurs der LVHS in Freckenhorst und lernte, dass Landwirtschaft weit über das praktische Tun auf dem Hof hinausgeht. Seither liegt mein Fokus noch mehr auf den Menschen in der Landwirtschaft.
Für mich bedeutete das auch mich noch stärker in der (Land-) Jugendarbeit zu engagieren. Ein Schritt durch den ich, zum Anfang des Agrarstudiums, beim 36. TOP Kurs der AHA gelandet bin.

Was konntest du aus dem TOP Kurs für dich mitnehmen – was bleibt bis heute?

Der Kurs war für mich prägend, ich habe mich weiterentwickelt und vieles in meinem Leben hat sich verändert. Nicht nur, weil ich dort meinen Mann kennengelernt habe.
Diese Weiterentwicklung und der neue Mut mich einzubringen, klare Entscheidungen zu treffen, begleitet mich sicherlich bis heute und war wichtig, um ein persönliches Thema sichtbar zu machen: die Altersvorsorge für Frauen in der Landwirtschaft.

Welcher Ausschlag hat dich dazu gebracht, dich mit dem Thema Altersvorsorge zu beschäftigen?

Drei Kinder, volle Verantwortung im Betrieb zusammen mit meinem Mann – und die leise Frage: „Was bleibt eigentlich für mich, wenn es später mal etwas nicht so rund läuft?“.

Diese Frage erzeugte bei mir einen Moment der Irritation, mir wurde bewusst, dass ich abseits des Hofes im Alter kaum abgesichert bin. Eine Konstellation, die viele Frauen kennen.
Für mich war klar: Wenn ich keine Antworten auf diese Fragen finde trotz Lehre, Studium und Verbandsarbeit, dann geht es ganz vielen anderen genauso. Das Thema war lange nicht sichtbar. Weder Steuerberater:innen noch Verbände oder Beratungsstellen hatten es auf dem Schirm.

„Es war nicht einmal tabuisiert – es gab schlicht kein Bewusstsein dafür, dass es ein Problem gibt“.

Heute gebe ich diese Erfahrungen als Trainerin weiter – nicht abstrakt, sondern ganz konkret: mit Inhalten, die das Leben von Frauen und Familien auf den Höfen unmittelbar betreffen.

Welche Momente waren deine Highlights aus den Kursen der AHA?

Ein konkretes Highlight kann ich kaum benennen, besonders war für mich die Interaktion in den Gruppen – das Miteinander. Man findet so schnell eine Ebene, auf der man sich intensiv unterhalten kann, sei es betrieblich oder privat.
Mein Lieblingsspruch von unserem damaligen Trainer und Akademieleiter Dr. Reinhard Meisterjahn klingt mir bis heute im Ohr: „Nichts gesagt, ist wie nicht da gewesen“. Für mich einmal mehr Ermutigung mich einzubringen, egal ob in der Kommunalpolitik oder im Ehrenamt beim LandFrauenverband.

Wem würdest du den TOP Kurs empfehlen?

Der TOP Kurs ist ein wirklich intensives Training, das einen hohen Zeitaufwand bedeutet und nicht in jede Lebensphase passt. Wer die Möglichkeit hat, sollte ihn auf jeden Fall machen. Zusätzlich kann ich den b|u|s Kurs sehr empfehlen, der modulweise verteilt über mehrere Winter stattfindet. Er verbindet Aspekte der Persönlichkeits- und Betriebsentwicklung und hat mir sehr bei der Entwicklung meiner Position in Betrieb geholfen.

Der Autor

Felix Schlichte

Projektkoordination agrarcampus

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