Altes bewahren – Neues gestalten. Besuch der National Agricultural Show

von Baidy Wane

Auf dem weitläufigen Messegelände in Jinja, in unmittelbarer Nähe zur Quelle des Nils, trafen sich vom 27. Juni bis zum 5. Juli Vertreter:innen aus der Agrarbranche aus ganz Uganda – und darüber hinaus. Inmitten schallender Musik, Riesenrad und Daueransagen über das Mikrofon wurde sich über die mehr als 200 Stände hinweg kontinuierlich vernetzt, informiert und Business gemacht.

Das Orga-Team von unserem Partner UNFFE, das für die Vorbereitung und Durchführung der National Agricultural Show verantwortlich war.
Das Orga-Team von unserem Partner UNFFE, das für die Vorbereitung und Durchführung der National Agricultural Show verantwortlich war.

Die National Agricultural Show (NAS) gilt seit über 30 Jahren als eine der wichtigsten Agrarmessen Ugandas. Trotz spürbarer Einbrüche nach der Pandemie und wachsender Konkurrenz bleibt sie für viele „the number one show you have to attend“, wie uns ein Maschinenaussteller erzählte.

Gemeinsam mit unserem Partner UNFFE (Uganda National Farmers Federation), haben wir die Show vor Ort evaluiert – um herauszufinden, wo es gut läuft und was verbessert werden kann. Mit Klemmbrett und Fragebögen unterm Arm zogen wir von Stand zu Stand und führten Gespräche mit Saatgutunternehmen, Agripreneur:innen, Kooperativen, Regierungsstellen und internationalen Gästen. Obwohl die Besucher:innenzahl aus Sicht mancher Aussteller nicht ganz zufriedenstellend war, konnten dennoch viele von den wertvollen Netzwerkmöglichkeiten profitieren.

Besonders eindrucksvoll waren die „Live Crops“. Wochenlang hatten Aussteller Demonstrationsflächen vorbereitet, auf denen Tomaten, Weißkohl, Mangold und vieles mehr in voller Pracht standen und anwendungsorientierte Einblicke und Schulungen boten. Die District Farmer Associations (DFAs) zeigten zusätzlich die Früchte ihrer Regionen: Mangos, Ananas, Bananen sowie verarbeitete Produkte wie Honig, Cremes oder Säfte – alles direkt vor Ort erhältlich.

Kenianischer Aussteller, der den Avocadoanbau in der ugandischen Landwirtschaft unterstützt zusammen mit unserem AHA Kollegen und einem Avocado Setzling
Kenianischer Aussteller, der den Avocadoanbau in der ugandischen Landwirtschaft unterstützt zusammen mit unserem AHA Kollegen und einem Avocado Setzling

Im „Netherlands Village“ drehte sich alles um das Motto der diesjährigen Show: „Technological Innovations Driving Farm Wealth“. Von platzsparenden Hydrokulturen für städtische Räume bis zur Joghurt-Herstellung durch Kleinbäuerinnen – hier ging es um konkrete Lösungen für eine klimaresiliente Landwirtschaft.

Neben Maschinen, Käfigsystemen und Demonstrationsflächen wurden auch mal ganz andere Blickwinkel gezeigt – wie bei Uganda Prisons. Dort wurde neben Gemüsebau und Tierhaltung auch Möbel ausgestellt, die von Inhaftierten produziert wurden. Ziel sei es, den Inhaftierten landwirtschaftliche und handwerkliche Fähigkeiten zu vermitteln, die ihnen nach ihrer Haftzeit neue Perspektiven eröffnen – wie uns der zuständige Officer erklärte.

Tomatenpflanzen auf den Demonstrationsflächen eines Saatgutherstellers
Tomatenpflanzen auf den Demonstrationsflächen eines Saatgutherstellers

Zum Abschluss der Messe wurden bei einer feierlichen Zeremonie besonders innovative Aussteller ausgezeichnet. Während sich am nächsten Tag bereits Schulgruppen zur National Agricultural Education Show (NAES) einfanden, war klar: Die NAS zeigte sich auch dieses Jahr als wichtiger Treffpunkt für Akteure der ugandischen Landwirtschaft und bot Raum für Austausch und neue Kontakte. Gemeinsam mit der AHA bereitet sich UNFFE nun gezielt auf neue Herausforderungen vor und entwickelt das zukunftsweisende Geschäftsmodell kontinuierlich weiter.

Ermöglicht wurde unsere Teilnahme an der NAS sowie die Begleitung des Evaluierungsprozesses durch Mittel des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).

Der Autor

Baidy Wane

Praktikant

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