CoffeeXchange: Vom Anbau zum Endprodukt – Junge Ideen für fairen Kaffeehandel

Gastautor: Johannes Leberer, Schorlemer Stiftung

Wie kann der globale Kaffeehandel gerechter werden? Um dieser Frage nachzugehen sind fünf junge Erwachsene aus Deutschland zu ihrer Partnergruppe nach Uganda gereist. In zwei intensiven Wochen haben sie hautnah erlebt, wie die Wertschöpfungskette „Kaffee“ vor Ort funktioniert.
Willkommen beim CoffeeXchange, einem deutsch-ugandischen Jugendaustauschprogramm, das von der Schorlemer Stiftung gemeinsam mit der Young Farmers’ Federation of Uganda (UNYFA) durchgeführt wird.

Praxisnah in Uganda: Von der Farm zur Kooperative

Zum offiziellem Projektstart im Mai wählte die Stiftung anhand von ausgewählten Kriterien insgesamt 10 Kandidatinnen und Kandidaten aus Deutschland und Uganda aus, die am Projekt teilnehmen. Nach einem Auftaktworkshop zu Teambuilding und interkultureller Sensibilisierung tauchten die Teilnehmenden direkt in die ugandische Kaffeewelt ein. Die deutschen Teilnehmenden absolvierten auf den Kaffeebetrieben ihrer ugandischen Tandempartner*innen ein dreitägiges Kurzpraktikum – vom Smallholder-Betrieb bis zur etablierten Kooperative.
“Es war unglaublich interessant zu sehen, wie unsere Kollegen ihre Betriebe führen und was alles beim Anbau von Kaffee beachtet werden muss. Die Leidenschaft, mit der Landwirtschaft betrieben wird, hat man deutlich gespürt. Sie haben sich sehr gefreut, ihr Wissen mit uns zu teilen“, reflektierte ein deutscher Teilnehmer begeistert.
Bei der Kibinge Coffee Farmers’ Cooperative Society lernten die jungen Menschen die gesamte Wertschöpfungskette kennen – vom Anbau über die Verarbeitung bis zur Röstung und Vermarktung. Besonders eindrücklich ist der Besuch bei einer Kaffeefamilie nahe Masaka, die ihren Betrieb in 15 Jahren von 1,5 auf über 100 Hektar ausgebaut haben. “Der herzliche Empfang auf dem Familienbetrieb hat mich sehr berührt”, berichtete eine Teilnehmerin.

Expertenwissen und Ausblick auf Deutschland

Vor der zweiten Austauschphase in Deutschland vertieften die Teilnehmenden ihr Wissen in einer fünfteiligen Webinar-Reihe mit internationalen Expert*innen. Von Oktober bis November standen Themen wie Direct Trade-Modelle, Zertifizierungssysteme, EU-Regulierungen, Finanzierungslösungen und klimaangepasster Kaffeeanbau auf dem Programm.
Im Dezember folgt dann die Begegnungsphase in Deutschland. Die ugandischen Teilnehmenden lernen die andere Seite der Wertschöpfungskette kennen: Exkursionen zu Fairtrade Germany, zur GEPA, zu Mulembe Kaffee und zum Johann-Jacobs-Haus sowie Kurzzeitpraktika bei Specialty Coffee Röstereien sind geplant. Der Abschluss-Workshop bietet eine wichtige Gelegenheit zur Vernetzung mit weiteren Akteuren des deutschen Kaffeesektors. “Unser Ziel ist es, dass dieses Programm nicht nur Wissen generiert, sondern auch echte Geschäftsbeziehungen entstehen”, erklärt Johannes Leberer, Projektkoordinator bei der Schorlemer Stiftung.

CoffeeXchange baut auf der erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen der Schorlemer Stiftung und UNYFA auf, die bereits in den vergangenen Jahren das International Young Farms‘ Exchange Program (kurz: IYFEP) erfolgreich umgesetzt haben.

Das Projekt wird im Rahmen der Programmlinie “Teams up! Jugendbegegnungen für nachhaltige Entwicklung” des Deutsch-Afrikanischen Jugendwerks (DAJW) mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert. Im Fokus steht das UN-Nachhaltigkeitsziel 8: Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum. Das Projekt ist in verschiedene Phasen unterteilt: Neben den Begegnungsreisen wird der Austausch von themenspezifischen Webinaren begleitet.
Die Tandems arbeiten anschließend bis März 2026 kontinuierlich zusammen, entwickeln Business-Pläne und präsentieren ihre Ideen für mehr Fairness im Kaffeesektor.

Mehr Informationen sind auf der Website der Schorlemer Stiftung zu finden.

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