Junge Teams pflanzen Zukunft in Kenia

von Marieke Behrens

Im Rahmen des Projekts „Nurseries for Youth Development Project“ (NYDP) hat KENAFF gemeinsam mit der Andreas Hermes Akademie (AHA) im ersten Umsetzungsjahr große Fortschritte erzielt. Ziel des Projekts ist es, durch die Etablierung von Baumschulen nicht nur die Wiederaufforstung Kenias voranzutreiben, sondern gleichzeitig jungen Menschen eine wirtschaftliche Perspektive in der grünen Branche zu eröffnen. Der ganzheitliche Ansatz, der praktische Ausbildung mit gesellschaftlicher Teilhabe verbindet, findet großen Anklang – sowohl bei lokalen Gemeinschaften als auch bei Entscheidungsträger:innen auf nationaler Ebene.
Intergenerationale Teamarbeit in Meru: Jugendrepräsentant, Baumschulen-Managerin und der County-Vorstand

Erfolgreiche Projektetablierung in mehreren Counties
Bereits im ersten Jahr konnte das Projekt eine breite lokale Verankerung erreichen. In sechs Counties des Landes wurden Baumschulen aufgebaut. Die Beteiligung der lokalen Bevölkerung war von Anfang an zentral: Durch öffentliche Beteiligungsverfahren, Besuche bei County-Governors und die Einbindung von Farmergruppen, Jugend- und Frauennetzwerken wurde ein hohes Maß an Transparenz und lokaler Mitgestaltung erreicht. Die breite Unterstützung der Communities zeigt sich auch in der aktiven Mitarbeit und Nutzung der Angebote rund um die Baumschulen.

Kapazitätsaufbau der Jugend im Zentrum
Ein besonderer Schwerpunkt des Projekts liegt auf der Stärkung marginalisierter Gruppen – insbesondere von Frauen und jungen Menschen. Die sechs Baumschulen werden von einem jungen, maßgeblich weiblichen Team geleitet. Diese Personen haben bereits an einer umfassenden Reihe von Weiterbildungsangeboten teilgenommen. In verschiedenen Workshops und Trainings – u. a. durchgeführt von der AHA, der Kenian National Farmers‘ Federation (KENAFF), dem Kenian Forest Research Institute (KeFRI) und dem Center for International Forestry Research (CIFOR-ICRAF) – wurden die Teilnehmenden nicht nur in technischen Aspekten wie der Auswahl von Standorten oder dem Betrieb von Baumschulen geschult, sondern auch für Themen wie Teamführung, Geschäftsmodellentwicklung und Biodiversität sensibilisiert. Der Austausch mit etablierten Baumschulen und die Entwicklung eines eigenen Trainingshandbuchs durch KENAFF tragen dazu bei, dass das Wissen langfristig gesichert und neue Mitarbeitende effektiv eingearbeitet werden können.

Frauen in Führung – Managerin der Baumschule in Nakuru bei einem technischen Training © KENAFF

Konkrete Ergebnisse und ökologische Wirkung
Zum Ende des Berichtszeitraums konnten bereits über 9.000 Setzlinge aus 34 verschiedenen Baumarten herangezogen werden. Dabei orientierten sich die Teams an lokalen ökologischen Bedingungen und Marktbedarfen. Die hohe Motivation der Mitarbeitenden zeigt sich in ihrem aktiven Engagement, die Baumschulen zu Orten des Austauschs und Lernens zu machen. So haben sich die meisten Baumschulen auf dem Gelände von Bildungseinrichtungen angesiedelt – etwa an Sekundarschulen oder landwirtschaftlichen Trainingszentren. Dadurch profitieren beide Seiten: Die Schulen erhalten Zugang zu praktischen Lernangeboten im Bereich klimaresiliente Landwirtschaft, während das Projekt von der vorhandenen Infrastruktur profitiert. Ein gelungenes Beispiel für gelebte Nachhaltigkeit und Synergien auf lokaler Ebene.

Politischer Rückenwind für das Projekt
Die politischen Rahmenbedingungen in Kenia unterstützen die Projektziele zunehmend. Die neue nationale Agroökologie-Strategie (2024–2033), die Einführung monatlicher nationaler Pflanztage und die geplante Agroforst-Politik bieten ein förderliches Umfeld für die Aufforstung und eine nachhaltige Landwirtschaft. KENAFF selbst ist aktiv in politische Prozesse eingebunden und hat beratend an der Ausarbeitung von Agroforst-Strategien mitgewirkt und vertritt die Perspektive der Landwirtschaft.

Die Setzlinge von heute sind die Bäume der Zukunft

Ausblick und Dank
Mit starkem Rückhalt aus den Gemeinden, engagierten jungen Teams und zunehmender politischer Unterstützung steht das Projekt auf einer soliden Basis. Die Vision, Baumschulen nicht nur als Produktionsstätten, sondern als Zentren für Umweltbildung, lokale Wirtschaftsentwicklung und nachhaltige Landnutzung zu etablieren, wird zunehmend Wirklichkeit.
Ein herzlicher Dank gilt dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) für die finanzielle Unterstützung dieses wichtigen Vorhabens. Ganz besonders möchten wir auch dem engagierten Projektteam von KENAFF danken, das mit viel Einsatz, Fachwissen und Herzblut den Erfolg des Projekts maßgeblich vorantreibt.
Gemeinsam pflanzen wir heute die Grundlagen für ein grünes, nachhaltiges Morgen in Kenia.

Die Autorin

Marieke Behrens

Programm Manager international

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