Auf der Pressekonferenz vertrat ROPSA-B mehrere Positionen. Sie betonten, dass die Coronaschutzmaßnahmen der Regierung gegen die Verbreitung des Virus große Auswirkungen auf die landwirtschaftlichen Aktivitäten in Burkina Faso haben. Die Situation hat zu einem Einbruch der Absatzmärkte diverser Agrarprodukte geführt, infolgedessen die Produzenten mehrere Milliarden CFA-Francs verloren haben, weil Produkte nicht verkauft werden konnten und Märkte unzugänglich waren. Um Verluste zu minimieren, sind die Produzenten oft gezwungen, ihre Produkte zu niedrigen Preisen zu verkaufen. Darüber hinaus beklagten die Board-Mitglieder Mängel bei der Umsetzung der nationalen Maßnahmen zur Verteilung landwirtschaftlicher Betriebsmittel. Als zentrale Schwäche der Umsetzung nannten sie die schlechte Qualität der Kommunikationsnetze, die es den Produzenten, insbesondere in ländlichen Gebieten, nicht erlaubten, Informationen zu erhalten. Sie beklagten weiterhin auch die Abwesenheit von gewählten Vertretern der regionalen Landwirtschaftskammern bei der Planung dieser Maßnahmen.
Die Regierung wurde in diesem Rahmen aufgefordert, die Verantwortlichkeiten zu ermitteln, um Finanzierungsmechanismen einzurichten, die den Besonderheiten der landwirtschaftlichen Sektoren angepasst sind. Es sollen landwirtschaftliche Aktivitäten wiederbelebt werden, z.B. durch die Senkung der Zinssätze für landwirtschaftliche Kredite und die Einrichtung zentraler Lager, die für die Lagerung landwirtschaftlicher Produkte ausgerüstet sind. ROPSA-B forderte zudem, dass die verschiedenen Organisationen, namentlich die nationale Landwirtschaftskammer (CNA), die regionalen Landwirtschaftskammern (CRA) und die landwirtschaftlichen Berufsorganisationen, die Verantwortung für die Verteilung der Inputs übernehmen, und damit diese Prozesse steuern und betreuen können. Ferner sollen CNA und CRAs mit den notwendigen personellen und finanziellen Mitteln ausgestattet werden. Die Maßnahmen und eine bessere Koordination haben laut ROPSA das Potenzial die Herausforderungen der ländlichen Produzenten zu mindern.
Auswirkung der Pressenkonferenz
Insgesamt haben 25 Medienvertreter über die Konferenz berichtet. Darunter die drei meistgehörten Radiosender in Burkina Faso: Savane FM, Oméga FM und das nationale Radio Burkina Fasos. Auch im nationalen Fernsehen wurde bei den Sender BF1, TNB und SAVANE TV berichtet. Alle diese wichtigen Presseorgane übertrugen das Ereignis. Basierend auf durchschnittlichen Zuschaueranteilen dieser Sender, kann eine Zuschauer/Zuhöhrerzahl von fast neun Millionen (9.000.000) geschätzt werden. Zusätzlich haben auch die wichtigen Zeitungen des Ortes über das Ereignis berichtet (on- und offline). Durch diese Pressekonferenz wurde ROPSA-B in weitere Fernseh- und Radioprogramme eingeladen, wie Wat Fm am 5. Juli und 10. August 2020, 3TV am 10. August 2020, Impact TV am 22. August 2020 und weitere Gespräche und Auftritte sind geplant.
Audienz beim Präsidenten
Am 10. September 2020 hat ROPSA-B einen Brief mit der Bitte um eine Audienz beim Präsidenten von Burkina-Faso, Herrn Roch Marc Kaboré verschickt. Am 28. September wurden ROPSA-B eingeladen den Sonderberater für die ländliche Entwicklung des Präsidenten zu treffen. Die Diskussionen handelte hauptsächlich vom Krisenmanagement des Staates in Zeiten von COVID-19 mit einem Fokus auf dem Agrarsektor. Diskutiert wurden die Notwendigkeit einer agrarpolitischen Reform sowie einem Rückblick auf die vom Präsidenten geäußerten Versprechungen, wie zum Beispiel die Erleichterung des Zugangs zu qualitativ hochwertigen Inputs zu bezahlbaren Preisen. ROPSA-B machte sich ebenfalls stark für die Organisation der nationalen Bauerntage alle zwei Jahre und für verbesserte Kapazitäten der regionalen Landwirtschaftskammern (CRA) und der nationalen Landwirtschaftskammer (CNA) bei der Aufnahme und der Anmeldungen von Landwirtschaftliche Betriebe. Der Sonderberater behauptete, dass der Präsident Burkina Fasos den Finanzminister angewiesen hatte Mittel zur Verfügung zu stellen, um die wirtschaftliche Erholung der Bauern und Verarbeitern lokaler landwirtschaftlicher Produkte zu unterstützen. Er schlug daher vor, dass ROPSA-B eine Mitteilung an den Präsidenten senden sollte, in der die Verluste der Landwirte und Verarbeiter landwirtschaftlicher Produkte erwähnt werden und ein gewünschter Unterstützungsmechanismus vorgeschlagen wird.
Öffentlichkeit schaffen – Interessenvertretung wirkt!
Abschließend begrüßte der Sonderberater die Initiative von ROPSA-B Gespräche mit den höchsten Behörden aufzunehmen, um die Interessen der Kleinbauern zu verteidigen. Ein wichtiges Signal für Bauernorganisationen. Er hat zugesagt dem Präsidenten Bericht zu erstatten und erwartet die Vorschläge von ROPSA-B zur Unterstützung von Akteuren des Agrarsektors, die durch die COVID-19 Maßnahmen negativ wirtschaftlich betroffen sind.