Frauen in Führungsposition, aus Afrika und Deutschland, kommen zusammen!

von Stephanie Mosengo (Elternzeit)

Frauen sind eine treibende Kraft im Landwirtschafts- und Ernährungssektor und fungieren als Schlüsselfunktion, sei es in der Produktion, Verarbeitung oder Ernährungssicherung, vor allem in Afrika aber auch in Deutschland. Frauen in der Führung von Bauernverbänden spielen hierbei eine bedeutende Rolle bei der Gestaltung der Landwirtschaft von heute und morgen. Die AHA und ihre Partner möchten gemeinschaftlich ihren Beitrag dazu leisten. Im Mai fand das erste Seminar des Women Farmers‘ Leadership Program in Kigali statt - Einem globalen Trainingsprogramms zur Förderung und Kapazitätsbildung von Frauen in Führungsposition aus Afrika und Deutschland.
Die afrikanischen und deutschen Teilnehmerinnen gemeinsam mit dem CEO der Panafrikanischen Bauernorganisation (PAFO), Herrn Dr. Babafemi Oyewole, in Kigali
Die afrikanischen und deutschen Teilnehmerinnen gemeinsam mit dem CEO der Panafrikanischen Bauernorganisation (PAFO), Herrn Dr. Babafemi Oyewole, in Kigali

Bereits zu Beginn des Jahres 2023 unterzeichnete die AHA gemeinsam mit der Panafrikanischen Bauernorganisation (PAFO) die Absichtserklärung, wodurch das Programm seinen Anfang nahm. Das Women Farmers‘ Leadership Program hat zum Ziel, Frauen in Führungsposition in regionalen und nationalen Landwirtschaftsverbänden, aus afrikanischen Ländern als auch Deutschland, zu vernetzen. Zudem zielt das Programm darauf ab den Aufbau von Kapazitäten zu ermöglichen und langfristig eine Plattform zu schaffen, wo sich Frauen auf internationaler, regionaler und nationaler Ebene austauschen können. Das Programm wird federführend von PAFO geleitet und partnerschaftlich von AHA und dem Deutschen LandFrauenverband (dlv) durchgeführt.

Das erste Seminar des Women Farmers‘ Leadership Program fand im „Herzen Afrikas“ (Ruanda) statt, das zugleich auch der Hauptsitzt von PAFO ist. Fünf Landfrauen des dlv´s reisten in das östlich gelegene afrikanische Land. Ebenso kamen 15 afrikanische Frauen aus 12 unterschiedlichen afrikanischen Ländern am Sonntag, dem 07. Mai in Kigali an. Am nächsten Tag ging es auch schon für die 20 Teilnehmerinnen mit dem fünftätigen Training los. Zu Beginn des Tages wurden sie von dem PAFO-Geschäftsführer, Herrn Dr. Babafemi Oyewole, willkommen geheißen. Das Training zielte insbesondere darauf ab, den eigenen Führungsstil als auch die vorhandenen Führungskompetenzen zu beleuchten, sowie die eigene Rolle in der Organisation und das eigene Verständnis von Führung gemeinsam zu reflektieren. Die Frauen haben sich dadurch mit sich selbst auseinandergesetzt, konnten aber zugleich ihre Erfahrungen und Ansichtsweisen mit den anderen Teilnehmerinnen teilen. Neben dem Training fand ebenfalls eine Exkursion statt. Die Frauen fuhren am Mittwoch gemeinsam in den Norden des Landes, wo sie dort eine von Frauen geführte Kooperative besuchten. Sie hatten dort die Möglichkeit von den Mitgliedern der Kooperative zu erfahren, wie sie organisiert sind, welche Vorteile mit ihrer Mitgliedschaft verbunden sind und welche Anbaumethoden sie verwenden. Zudem erhielten die Teilnehmerinnen des Programms eine Führung durch die Felder, welche kollektiv von den Frauen in der Kooperative genutzt werden.

Die Teilnehmerinnen des Programms (in den gelben T-Shirts) beim Besuch der von Frauen geführten Kooperative Tuzamurane Kiyove in Musanze, der nördlichen Region Ruandas, die Kartoffeln, Bohnen und Mais produziert
Die Teilnehmerinnen des Programms (in den gelben T-Shirts) beim Besuch der von Frauen geführten Kooperative Tuzamurane Kiyove in Musanze, der nördlichen Region Ruandas, die Kartoffeln, Bohnen und Mais produziert.

Am darauffolgenden Tag wurden die 20 Frauen des Programms von der Frauenbeauftragten des ruandischen Parlaments herzlich empfangen. Die Deputierte, sowie drei ihrer Kolleginnen, zeigten die Gesetzgebungen und Programme des Landes, die insbesondere zu Gunsten der Frauen aktuell in Ruanda bestehen und vor ca. 30 Jahren, vor allem nach dem Genozid im Land, in Kraft getreten sind. Im Laufe desse, konnten die Frauen Fragen stellen und mit den Abgeordneten ins Gespräch kommen. Nach dem Empfang besuchten die Frauen des Programms das Völkermord-Gedenkmuseum, welches sich auf dem Gelände des Parlaments befindet. Das Training endete schließlich am Freitag mit einer gemeinsamen Abschlussfeier.

Die Teilnehmerinnen des Programms zu Besuch des ruandischen Parlaments
Die Teilnehmerinnen des Programms zu Besuch des ruandischen Parlaments

Nach dem einwöchigen Workshop in Kigali, folgt nun für die Teilnehmerinnen eine zehnwöchige Online-Tandem-Learning Phase. Im Tandem haben sie die Möglichkeit das erlernte weiterauszuführen und sich über alltägliche Geschehnisse auszutauschen. Der Abschlussworkshop soll im September 2023 in Deutschland stattfinden. In Deutschland sollen die 20 Frauen sich dann auch wieder persönlich begegnen.

Das Zusammenkommen von jungen, älteren, erfahrenen und weniger erfahrenen Frauen, als auch von Frauen aus unterschiedlichem kulturellem Background und Ansichtsweisen zeigte, dass weibliche Führungspersonen in allen vertretenen Ländern des Programms, nach wie vor mit strukturellen und gesellschaftlichen Hindernissen zu kämpfen haben. Die gemeinsame Woche war für alle Teilnehmerinnen bereichernd, insbesondere die Austausche. Die Methoden im Training haben den Frauen viele Einblicke gewährt, welche im September weiter vertieft werden sollen.

Die Autorin

Stephanie Mosengo (Elternzeit)

Programme Manager international

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