Die Aufgabenfelder von Verbänden in der Grünen Branche werden – auch vor dem Hintergrund des gesellschaftlichen Wandels – komplexer, vielfältiger und herausfordernder. Gleichzeitig ist oftmals der interne Wandel mit Veränderung der Arbeitswelten und Generationswechsel zu managen. Kernaspekte der Vorstandsarbeit sind dabei die Interessenvertretung und die unternehmerische Führung eines Verbandes. Was braucht es, um die Verbandsarbeit von morgen bestmöglich zu gestalten? Wie können – gerade auch bei kontrovers betrachteten und diskutierten Themen – Richtungsentscheidungen gefällt und von allen Beteiligten mitgetragen werden? Wie können wir also Veränderungen aktiv gestalten anstatt sie zu erleiden?
Die Andreas Hermes Akademie begleitet Verbände und ihre Akteure in der Erarbeitung von Entwicklungskonzepten für ihren Verband wie auch im Aufbau individueller und organisationaler Fähigkeiten für eine langfristig starke Verbandsarbeit. Drei zentrale Aspekte zur Entwicklung der Verbandsarbeit sollen hier beleuchtet werden: Verbandsarbeit aus der Mitgliedersicht denken, langfristig in die Zukunft denken und an den eigenen Kompetenzen arbeiten.
An den eigenen Kompetenzen arbeiten
Erfolgreiche Verbandsakteure zeigen Perspektiven auf, planen, steuern und führen. Sie haben Selbst- und Fremdbild des Verbandes im Blick, sind Gestalter in der Interessenvertretung und motivieren, gemeinsam etwas zu bewegen und zu bewirken. Nicht zuletzt spielt auch eine gesunde Balance von ehrenamtlichem Engagement und eigener Berufstätigkeit eine große Rolle für die Vorstandsarbeit. Dies erfordert – neben dem Fachwissen – breit gefächerte generelle Managementkompetenzen, die man sich in Trainings aneignen oder in verbandsinternen Workshops gemeinsam aufbauen kann. Qualifizierungen für ehrenamtlich Tätige dienen dabei nicht nur der Stärkung der eigenen Fähigkeiten für die Verbandsarbeit, sondern sind auch Sogeffekt für neue Mitglieder und ehrenamtlich Aktive. Warum dieser Sogeffekt so wichtig ist? „An einem Seil kann man nicht schieben,“ wie einer der Leitsätze von AHA-Trainer Kurt Hattinger lautet, wenn er in Verbandsworkshops mit den Teilnehmenden die Attraktivität ihrer Verbände beleuchtet. Sogeffekte aus der persönlichen Weiterbildung hat auch ein Verband in seinem Kick-off-Workshop im März 2024, begleitet durch die AHA-Trainer Bärbel Reinmuth und Wolfgang Kubutsch, herausgearbeitet. Auf die Frage, was Aktive in die Ehrenämter lockt, wurden dort unter anderem folgende Weiterbildungsthemen genannt: Teambuilding, Delegieren lernen, Vernetzung, Kommunikation & Rhetorik, Öffentlichkeitsarbeit, Veränderungsmanagement, IT im Verband, Verwaltung des Verbandsvermögens, Förderinstrumente finden und nutzen, Infos zu Haftung und Risiken in der Verbandsarbeit, Umgang mit Konflikten, Coachingmethoden, Resilienz erwerben sowie Aktive gewinnen und halten, Onboarding neuer Führungskräfte und neue Vereinsmodelle kennen lernen.
Diese Weiterbildungswünsche zeigen schon, wie groß der Bogen von individuellen und Organisations-Kompetenzen ist, die es braucht, um Verbände zu führen und für die Zukunft aufzustellen.
Langfristig in die Zukunft denken.
Veränderungsmanagement wurde im oben zitierten Workshop als ein Weiterbildungswunsch genannt. Bevor man Veränderungen managen kann, braucht es erstens eine Kultur des Wandels im Verband und zweitens die entsprechende Haltung der Beteiligten. Eine Kultur des Wandels ist geprägt von Offenheit, Flexibilität, Innovation, kontinuierlichem Lernen und Anpassungsfähigkeit.
Die Haltung zum Wandel bezieht sich auf die individuellen Einstellungen, Überzeugungen und Reaktionen der Akteure. Ob neue Konzepte zum Zukunftsbauer in der gesamten deutschen Landwirtschaft oder Innovationen in der Verbandsarbeit zum Beispiel zur Mitgliedergewinnung auf Orts- oder Kreisebene. Es geht um die Haltung der Menschen. Es geht darum, wie sie Veränderungen wahrnehmen, akzeptieren oder ablehnen und wie sie damit umgehen.
Die Kultur des Wandels beschreibt also die Gesamtheit der organisationalen Werte und Praktiken, die Veränderungen unterstützen. Die Haltung zum Wandel umfasst die individuellen Einstellungen und Reaktionen der Akteure gegenüber Veränderungen. Eine positive Haltung zum Wandel kann dazu beitragen, eine Kultur des Wandels zu fördern und umgekehrt.
Verbandsarbeit aus der Mitgliedersicht denken.
Mitglieder erwarten eine Wirkung ihrer Verbände im Sinne des Verbandszwecks. Und auch ihr ganz persönlicher Nutzen spielt eine zunehmende Rolle. Die Reflexion von Mitgliederwünschen zählt somit zum Grund-Handwerkszeug des Verbandsmanagements. Die Entwicklungsarbeit in zum Beispiel Workshops zur Zukunft des Verbandes sollte daher gleichermaßen Vorstände, Verbandsmitglieder und Nicht-Mitglieder, „alte Hasen“ und Nachwuchskräfte, „Fans und Kritiker“, aktive Nutzer des Verbandes wie auch Verweigerer einbeziehen. „Gerade hier belebt Heterogenität das Geschäft,“ erläutert Katrin Mehner, Lead-Trainerin der AHA für Verbandsentwicklung. Die Vielfalt der Perspektiven trägt zur Erarbeitung eines zukunftsfähigen Verbandskonzeptes bei. „Letztlich ist die Planung der zukünftigen Verbandsarbeit wie Produktplanung“, erläutert Katrin Mehner, aus sie erfordert eine sorgfältige Markt- und Bedürfnisanalyse.
In einer solch heterogenen Zusammenarbeit können tragfähige Konzepte für eine zukunftsfähige Verbandsarbeit entwickelt werden.
Dazu mehr in einem der nächsten AHA flash.
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