Eine Fülle an Erfahrungen

von Barbara Pichler

Was gibt es Schöneres als eine Aufgabe zu finden, die Dich im Innersten erfüllt und Dir erlaubt, Menschen in ihren Potentialen wachsen zu sehen? Ich bin Barbara Pichler aus Österreich und habe durch die Andreas Hermes Akademie das Glück, für die Bäuerinnen und Bauern unterschiedlicher Partnerorganisationen in Ostafrika und Indien unterwegs zu sein.
Re-Evaluierung von bIuIs Trainer:innen am 6.11.2021 in Bashay/District Mbulu in Manyara/Tansania
Re-Evaluierung von bIuIs Trainer:innen am 6.11.2021 in Bashay/District Mbulu in Manyara/Tansania

Als überzeugte Biobergbäuerin, Mutter von 4 Kindern, b|u|s Absolventin und mittlerweile Trainerin seit mehr als 20 Jahren, ist für mich ein großer Traum wahr geworden: In Lienz/Osttirol war ich mit dem Jüngsten als Stillkind gemeinsam mit meinen Kolleginnen und Kollegen auf der Suche nach alternativen Wegen, um meine Vision leben zu können. Auch wenn einige erfahrungsreiche Umwege dabei waren, schlussendlich bin ich dort gelandet, wo ich vielleicht schon immer unbewusst hinwollte. Und das ist kein bestimmter Ort, es ist die Tätigkeit in der unmittelbaren Begegnung mit Menschen verschiedener Religionen, Lebensweisen, Ansichten und Kulturen.

Ich bin im Austausch mit den Bäuerinnen und Bauern, die ich zu b|u|s Trainer:innen ausbilden darf, diejenige, die dabei am meisten lernt! Es ist eine große Freude für mich, im wahrsten Sinn des Wortes Samen zu setzen in einen bereits von den Organisationen vor Ort bereiteten Boden und die Saat mehrfach aufgehen zu sehen. In kürzester Zeit wenden die Trainees die Inhalte und Methoden der internationalen b|u|s Trainings an und implementieren die Haltung dahinter in ihren oft herausfordernden Lebensalltag. Dadurch ist es ihnen möglich, selbstsicher und motivierend vor einer Gruppe von Bäuerinnen und Bauern aus ihren Regionen zu stehen und das neu erworbene Wissen partizipatorisch und individuell im Stil der AHA weiterzugeben.

Nach der theoretischen und praktischen Ausbildung darf ich die angehenden Trainer:innen in ihrem Umfeld evaluieren und bin immer wieder erstaunt über das große Engagement und die persönliche Weiterentwicklung. Dabei stärken die Trainer:innen nicht nur ihre eigenen professionellen und sozialen Kompetenzen, sondern vielmehr auch das Selbstbewusstsein der Kursteilnehmer:innen. Mit lebenspraktischen Beispielen und einem guten Gespür für die Bedürfnisse der lokalen Bevölkerung gelingt es in den allermeisten Fällen, neue Perspektiven zu eröffnen, um konkrete Chancen im Agrobusiness erkennen zu können.

Diese Trainings sind jedoch weit mehr als nur eine Möglichkeit zur Steigerung des Einkommens, sie erleichtern auch das Auskommen in den vielfältigen Gemeinschaften durch eine positive und lösungsorientierte Grundhaltung. Es würde den Rahmen dieses Berichts sprengen, würde ich die Erlebnisse meiner vier Reisen nach Tansania und 1 Reise nach Indien im letzten Jahr aufzählen. Einige Highlights und Einblicke möchte ich allerdings gerne stellvertretend und ohne Wertung mit Euch und Ihnen teilen:

  • Die Gastfreundschaft der Familie eines Trainers, der durch b|u|s lesen und schreiben lernte
  • Die beschauliche Trainingssession auf einem Hügel über einem Meditationszentrum mitten in Indien
  • Die spontanen Lieder, Tänze und das Klatschen nach Wortmeldungen im ToT und bei Farmertrainings
  • Die kurzen Blicke in die Runde, die mit strahlendem Lächeln oder Daumen hoch erwidert wurden
  • Die wertvollen Gespräche am Rande des Trainings, manchmal auch als Coach und Lebensberaterin
  • Das Ringen um die richtige Entscheidung zur Zulassung und aufbauende Worte für das Feedback
  • Der Austausch mit den lokalen Mastertrainern, die mit ihren Aufgaben über sich hinauswachsen
  • Das Gebet am Anfang und Ende des Seminars und die Einhaltung der Zeiten dafür im Tagesablauf
  • Die hochkonzentrierte Arbeit auch an Wochenenden mit Diskussionen, um „Meanings“ zu verstehen
  • Die Nachsicht mit meinen „kidogo Kiswahili“ Kenntnissen und Verständigung über die Herzensebene
  • Den befreienden Humor, um mit besonderen Menschen oder Situationen besser klarzukommen
  • Die Kreativität im Finden einfacher Lösungen für komplex scheinende Anliegen und Zusammenhänge
  • Das lange Warten und Adaptieren der Zeitpläne um zu erkennen, dass sich alles irgendwie ausgeht
  • Das erstaunliche Vertrauen in den Sinn dessen, was gerade (oder eben auch nicht) geschieht
  • Die ausschweifenden und gestenreichen Erläuterungen zu kulturspezifischen Gewohnheiten
  • Die Gänsehautmomente beim Beobachten oder „Mitgenommensein“ in das besondere WIR-Gefühl
  • Die spürbare Ausgelassenheit und Lebensfreude besonders nach erfolgreicher Zertifikatsverleihung
  • Die Flexibilität und Gelassenheit der Koordinatoren, die auch als Übersetzer, Moderatoren, Motivatoren, Mediatoren, Evaluatoren, Taxidriver und Tourguide agieren und mehr tun als ihre Pflicht
  • Die Auswahl der besten Bilder, um neben Fakten auch Stimmungen der Mission wiederzugeben
  • Die Freude, ein privates Projekt zu haben, um Seminare und Begegnungsmöglichkeiten in einem stimmigen Ambiente an der Ostküste Sansibars für Menschen aller Nationen anbieten zu können
Impressionen bIuIs Trainerausbildung
Besuch der Familie von Kombo im District Wete auf Pemba/Sansibar

Ich glaube, ich habe vor, während und nach meinen Einsätzen so ziemlich die gesamte Palette an Emotionen erfahren und bin dadurch reich beschenkt! Das Gefühl der Dankbarkeit und Verbundenheit ist dabei am stärksten aus- und eingeprägt und ich wünsche allen, dass sie ihren persönlichen „Purpose“, den Mehrwert im Tun und SEIN erkennen und daraus ihr Leben und die Zukunft ihres privaten und beruflichen Umfelds aktiv gestalten können!

Von Herzen DANKE ich allen Begleitenden in der AHA, den Partnern in den Ländern, den Trainer:innen, den Bäuerinnen und Bauern und nicht zuletzt den vielen Menschen am Weg, die mir die Möglichkeit geben, einen kleinen Beitrag zu leisten, um etwas SINN- und WERTvolles zu stiften mit dem Ziel, daraus Kraft zu schöpfen für die individuellen Schritte zur VerWIRklichung der eigenen Träume und Visionen! Gemäß dem Motto „Es gibt keinen Weg für alle aber für alle einen Weg“ bin ich gerne unterwegs zu und mit den mir Anvertrauten, um nachhaltige Projekte von Menschen für Menschen zu realisieren, in Richtung eines guten Lebens, was immer das für jede/n Einzelne/n – auch hier in Europa – bedeuten mag. Möge es uns gerade auf Weihnachten hin gemeinsam gelingen, das Licht im Anderen zu erkennen und die Welt durch unsere Ausstrahlung heller, freier, froher und bunter werden zu lassen!

Dafür alles Liebe und Gottes Segen, Barbara Pichler, Mastertrainerin AHA

Impressionen

Impressionen bIuIs Trainerausbildung
Impressionen bIuIs Trainerausbildung
Impressionen bIuIs Trainerausbildung
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