Neue Partnerschaft in Togo

von Stephanie Mosengo (Elternzeit)

Die Andreas Hermes Akademie (AHA) als Bildungseinrichtung ist im Rahmen des BMZ Strategie „EINEWELT ohne Hunger“ (SEWOH) zurzeit in fünf ausgewählten Ländern Afrikas sowie in Indien aktiv und setzt seit 2015 das Globalvorhaben „Stärkung bäuerlicher Organisationen“ in diesen Ländern um. Das übergeordnete Ziel dabei liegt darin, die bäuerlichen Organisationen in ihrer Professionalität und Wirkung in Bezug auf die Interessensvertretung und Dienstleistungserbringung für die Bäuerinnen und Bauern zu stärken. Wir freuen uns, dass das Vorhaben ab 2022 auf das westafrikanische Land Togo erweitert wird. Ende des Jahres 2021 war die AHA daher vor Ort und hat dort potenzielle Partner für eine künftige Zusammenarbeit kennengelernt.
Gemeinsames Treffen mit der Organisation CTOP in Lomé
Gemeinsames Treffen mit der Organisation CTOP in Lomé

Der am Golf von Guinea gelegene Staat Togo, grenzt an die Länder Benin, Burkina Faso und Ghana. Er hat schätzungsweise 7,1 Millionen Einwohner:innen und eine Gesamtfläche, die etwa der Größe von Bayern und Hessen zusammen entspricht. So vielseitig wie die fünf Regionen des Landes, sind auch die Organisationen, welche die AHA während ihres Aufenthalts in Togo kennenlernen durfte. In mehreren Workshops durften sich die bäuerlichen Organisationen und die AHA gegenseitig kennenlernen. Die potenziellen Partnerorganisationen hatten auch die Möglichkeit näher zu erfahren, wer die AHA ist und wie diese arbeitet.

Wir besuchten vier nationale Organisationen:

  • Die in der Hauptstadt Lomé ansässige Dachorganisation CTOP (Coordination Togolaise des Organisations Paysannes) ist mit ihren 20 landwirtschaftlichen nationalen Mitgliederorganisationen die bedeutendste landwirtschaftliche Organisation des Landes. CTOP unterstützt seine Mitglieder in Sachen Interessensvertretung, dem Zugang zu Märkten sowie bei der optimalen Vermarktung lokaler Produkte. Sie agiert in allen fünf Regionen des Landes und ist aufgrund ihrer hohen Kompetenz eine wichtige Anlaufstelle für den Agrarsektor und seiner Akteure in Togo
  • MAPTO (Mouvement Alliance Paysanne du Togo) wurde vor 20 Jahren aus der Eigeninitiative von Landwirtinnen und Landwirten gegründet, um damals wie auch heute die Interessen der Kleinbäuerinnen und Kleinbauern zu vertreten. Im Laufe der Jahrzehnte bewies die Organisation durch zahlreiche Projekte, bspw. in den Bereichen der Agro-Ökologie oder der Unterstützung von Kleinbäuerinnen und Kleinbauern bei der Verbesserung wichtiger lokaler Wertschöpfungsketten, dass aus eigener Motivation trotz gelegentlicher finanzieller Widrigkeiten vieles nachhaltig bewegt werden kann
  • Die nationale Jugendorganisation REJEPPAT (Réseau des Jeunes Producteurs et Professionnels Agricoles du Togo), bestehend aus fünf regionalen Jugendorganisationen, fungiert vor allem als deren „Sprachrohr“ auf nationaler Ebene. Sie vertritt und repräsentiert die regionalen Jugendorganisationen und unterstützt sie insbesondere in den Bereichen Interessenvertretung sowie Weiterbildung. Die wohl wirkungsvollste regionale Jugendorganisation ist jene in der Region Centrale, die ihren Sitz in der Landesmitte, der Stadt Sokodé, hat. REJEPPAT Centrale hat in den letzten Jahren großen Erfolg gehabt mit der Einrichtung von 10 Lern-Farmen, wo junge Menschen kürzere und längere praktische Ausbildungen machen und Erfahrung sammeln können. Ziel von REJEPPAT ist es, in den weiteren vier Regionen dieselben erfolgreiche Methoden zu adaptieren, um somit in allen Regionen nachhaltig junge Landwirte zu fördern.
  • Die nationale Frauenorganisation RENAFAT (Réseau National des Femmes Agriculture du Togo) unterstützt Frauen im gesamten Land. Sie bietet ihren Mitgliedern Weiterbildungsmöglichkeiten an und fördert sie vor allem im Bereich Agrobusiness. Die Präsidentin der Organisation wurde im Jahre 2017 für ihr Engagement von der GIZ (Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit) ausgezeichnet und ist heute nach wie vor darin bestrebt, die knapp 13.000 Bäuerinnen und Weiterverarbeiterinnen bestmöglich zu unterstützen. Trotz hohem Potenzial hat die Organisation mit finanziellen Engpässen sowie strukturellen Hindernissen zu kämpfen.

Abschließend kann gesagt werden, dass der Agrarsektor in Togo strukturell gut aufgestellt ist und innerhalb sowie außerhalb der Organisationen gut zusammengearbeitet wird. Ein endgültiger Entscheid darüber, mit welcher Organisation die AHA zukünftig zusammenarbeiten wird, steht noch nicht fest. Dies wird sich im Laufe der nächsten Togo Reise herausstellen.

Die Autorin

Stephanie Mosengo (Elternzeit)

Programme Manager international

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