Projekt der Bienenladies in Äthiopien – Standort Wukro

von Uli Ernst

Der jüngste Standort der Bienenladies liegt in Wukro in Tigray. Das bergige Land im Nordosten Äthiopiens an der Grenze zum Sudan und zu Eritrea gehört zu den regenärmeren Gegenden. Zugleich ist es bekannt für den hochwertigen Tigray-Honig.

Tsegabrab Kidus führt mit ihren 11 Kolleginnen eine sehr dynamische Imkerinnengruppe an. Sie selbst hat an der Universität von Aksum Landwirtschaft studiert. Der Standort ist offiziell registriert und trägt den Namen „Addis Birhan Youth bee cooperative“. Die Bienenladies starteten mit zwei Bienenvölkern in 2016. Bis 2019 ist der Standort auf 18 Völker angewachsen. In dieser Zeit entwickelte sich auch die Honigernte von 2 kg auf 60 kg.

Eine stabile Mauer umgibt den Bienenstandort und ermöglicht die Völkeranzahl auszubauen. Zur Wasserspeicherung für die Trockenzeit legten sie ein betoniertes Wasserrückhaltebecken für 40 m³ Wasser an.

Wukro-Gruppe
Bule - Brutraum
Wukro

Die Imkerinnen leisten auch einen besonderen Beitrag zum Klimaschutz. Angeregt wurden sie durch das „Grüne Band“, eine Initiative, welche das Ausbreiten der Sahara nach Süden durch einen Waldgürtel vom Atlantik bei Sierra Leone bis zum Roten Meer bei Eritrea verhindern soll. Die Mädchen pflanzten im Areal um ihren Standort inzwischen über 1.000 Bäume und Sträucher in 17 Variationen mit zum Teil besonders bienenfreundlicher Tracht.
Dr. Jürgen Greiling hat mit dem Rückhalt der Altfredeburger den Standort Ende 2016 gegründet. Unsere Coaches Tigist Tensai und Ato Beide Tafesse Imker für Imker haben die Mädchen bisher zweimal besucht. Eine erste Begegnung im Rahmen der entwicklungspolitischen Studienreise des TOP Kurs 2020 musste wegen der Corona-Geschehens und der aktuell sehr ungünstigen Sicherheitslage verschoben werden.

 

Aktuelles

Im November 2020 geriet die Region um Wukro in das Kriegsgebiet des Kampfes der Tigray-Befreiungsfront gegen die Regierungstruppen der äthiopischen Armee. Etwa 200.000 Menschen aus der Region Tigray sind auf der Flucht. Durch die strickte Unterbindung von Telefon und Internet gibt es seit Ausbruch des Krieges Mitte November 2020 keinen Kontakt zur Bienenladies Gruppe in Wukro.

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