In Ankole hat die Rinderhaltung einen besonderen Stellenwert. Das Landschaftsbild ist durch grasende Kühe gekennzeichnet. Die Kultur ist stark von der Viehhaltung geprägt. Die Menschen fühlen sich ihren Tieren sehr verbunden und pflegen viele Traditionen. Darunter zählen z. B. Milchlagerung und -verarbeitung in traditionellen Behältnissen und das Treiben und Hüten der Rinder mit einem speziellen Stock. Die Milchproduktion ist eine wichtige Einkommensquelle in der Region. Auf den meisten Farmen wird mit der Hand gemolken. Diese Betriebe sind somit energieautark. Zeitgleich zum Melken werden auch die Kälber versorgt. Sie werden nach dem Melken ans Euter ihrer Mütter gelassen und trinken die restliche Milch. Danach werden Mutter und Kalb wieder in unterschiedliche Bereiche getrennt. Die Milch wird überwiegend in Milchkannen, mit einem Fassungsvermögen von 50 Litern, gesammelt und von Milchtransportern abgeholt. Die Milchtransporte finden entweder per LKW oder auch per Motorrad statt. Die Milch wird von den Fahrer:innen weiter an Molkereien und Verarbeiter:innen verkauft.
Die ursprünglichen Rasse der Region ist das Ankolerind. Diese Rasse unterscheidet sich in erster Linie durch ihr außergewöhnlich starkes Hornwachstum von anderen Rassen. Die Farbe der Tiere ist in den meisten Fällen ein kastanienbraun. Die extrem großen Hörner sind in weißer Farbe gewünscht. Die Identifikation mit dem heimischen Rindvieh ist in der Region stark zu spüren. Die Milchleistung ist sehr gering, doch sie werden von vielen Familien gehalten.
In den 1980er Jahren wurde mit dem Zukauf und der Einkreuzung der Milchviehrasse „Holstein Frisian“ begonnen, um die Milchleistung der Kühe zu verbessern. Daher sind heute viele Milchkühe zu finden, die einen starken Milchcharakter haben. Die meisten Tiere sind in vielen Generationen der Verdrängungskreuzung gezüchtet worden. Es sind jedoch auch heute noch viele Kreuzungen der ersten Generationen zu finden, diese haben Merkmale beider Rassen, Holstein Frisian und Ankole. Die deutlich größeren Hörner, das Skelett und die Farbzeichnung des Fells lassen es schnell erkennen, dass Merkmale beider Rassen verankert sind. Dies spiegelt sich auch oft in der Milchleistung wider. Die Kreuzungen der ersten Generationen haben oft eine geringere Milchleistung als eine Holstein Frisian Kuh. Allerdings sind diese Kühe deutlich resistenter gegen Umwelteinflüsse.