Hintergrund
Mit über 110 Millionen Einwohnern ist Äthiopien das bevölkerungsreichste Land unter den 15 ärmsten Ländern der Erde. Eingebettet im unruhigen Osten Afrikas ist Äthiopien derzeit vor allem von innerländlichen Unruhen zwischen den vielen verschiedenen Ethnien geprägt. Sowohl Industrie- als auch Dienstleitungssektor befinden sich erst im Aufbau. Ein Hoffnungsfaktor liegt in den Ressourcen der Landwirtschaft. 70% aller Äthiopier sind Subsistenzlandwirte (0,5- 4 ha) und mit der Bewirtschaftung wird ausschließlich die eigene große Familie versorgt.
Eine der größten Herausforderungen des Landes liegt im Bevölkerungswachstum. Kombiniert mit wenigen Arbeitsmöglichkeiten resultiert daraus eine große Zahl arbeitsloser Jugendlicher ohne Land zur Bewirtschaftung. Diesen eine Perspektive zu möglichen und damit der Landflucht entgegen zu wirken ist eine Herkulesaufgabe.
Bienenhaltung ist in Äthiopien weit verbreitet und hoch angesehen. Der hohe Blütenreichtum und die hohe Biodiversität der 30 Klimazonen bieten gute Voraussetzungen. Schon jetzt zählt Äthiopien zu den 10 größten Honigproduzenten der Welt. Schätzungen zufolge hat die derzeitige Produktion das Potenzial verzehnfacht zu werden. Es gibt mehrere Millionen ungelernte Imker und es fehlt dadurch an Kompetenzen.
Das Bienenladies-Projekt setzt genau hier an und schafft für junge Frauen Möglichkeiten, durch Imkerei selbstständig Einkommen zu generieren und die Imkerei im Land voranzubringen ohne eigenes Land zu besitzen.
Standorte
Folgende Projekt-Standorte werden von unseren Bienenladies bereits betrieben:
1. Sebeta/ Asgari
2. Bahir Dar
3. Addis Abeba
4. Nekempte
5. Bule
6. Wokru
Bisher wurden etwa 300 Mädchen in moderner Imkerei ausgebildet, 40 bekamen eine Unterstützung zur Selbstständigkeit als Bienenladies. Sie arbeiten meist als Bienenladies-Paare oder in kleinen Gruppen an den aufgeführten Standorten. Gemeinsam mit dem Verein Imker für Imker e.V. werden diese Standorte begleitet.
Vorgehen
Das Imkerinnen-Projekt unterstützt vor Ort in folgenden Bereichen:
- Förderung des Kontakts und Austauschs unter den Bienenladies
- Ausbau des Fachwissens und der zukünftigen Trainerkompetenz
- Kommunikationstrainings und Hilfestellung bei der Erstellung von Businessplänen
- Agrarstudentinnen können ihr Wissen als Trainerinnen an ungelernte Imker in der Region weitergeben
- Investitionen vor Ort: Bienenstöcke, Waben, Honigpresse, Zäune, Wächter, Honiggläser, Schattendächer …
Studentinnen von Agrarwissenschaften und benachbarten Disziplinen bekommen im Rahmen des Projektes die Möglichkeit einen Imkerkurs an der Universität zu belegen und über die Mitgliedschaft im „Honey Club“ in der Imkerei an der Universität zu arbeiten. Die Partneruniversitäten verfügen über Bienenhaltung und bringen den jungen Frauen die Grundlagen nahe. Nach der Ausbildung erhalten die besten Studentinnen eine Begleitung, um eine Selbstständigkeit als Imkerkinnen zu beginnen. Darauf aufbauend sollen sich moderne Imkereien mit Vorbildfunktion entwickeln, aus denen die Mädchen eigenes Einkommen erwirtschaften.
Für die Betreuung der Bienen ist neben dem Standort der Bienenvölker und dem Verarbeitungsraum kein weiteres Land notwendig, da die Bienen die umliegenden Flächen mit positiven Synergien für die Bauern mit benutzen.
Über das Programm werden Absolventinnen äthiopischer Universitäten sowohl in Bienenhaltung als auch in unternehmerischen Kompetenzen geschult um dauerhaft auf eignen Beinen zu stehen und ein erfolgreiches kleines Unternehmen aufzubauen. Außerdem sollen der Kontakt und Austausch unter den Bienenladies sowie die Business-Kompetenzen der jungen Frauen gefördert werden.
Zielsetzung des Projektes
Ziel ist die selbstständige Erzeugung und Vermarktung von Honig und Bienenwachs sowie das Vermehren und Vermarkten von Bienenvölkern.
Die jungen Frauen sollen darüber hinaus durch Trainings und Weiterbildungen ihr Fachwissen und ihre Fachkompetenz sowie ihre künftige Trainerkompetenz ausbauen. Im Mittelpunkt stehen Austausch und technisches Können sowie Kommunikationstrainings und die Erstellung von Business Plänen. So kann eine Breitenentwicklung entstehen und unsere in moderne Imkerei ausgebildete Mädchen können ihr Wissen als Trainerinnen an die vielen ungelernten Imker in der Region weitergeben.
Langfristig soll das Projekt auf diese Weise die Förderung vieler junger Unternehmerinnen bewirken.
Kontakt
Verein zur Förderung der Entwicklungszusammenarbeit und der ländlichen Erwachsenenbildung e.V.
c/o Imkerinnen-Projekt in Äthiopien
Godesberger Allee 66
53175 Bonn
imkerinnenprojekt@andreas-hermes-akademie.de
Spendenkonto
Volksbank Köln Bonn eG
IBAN: DE94 3806 0186 4933 2150 11
Projektflyer
Weitere Informationen können Sie auch dem druckfähigen Flyer entnehmen.
Das könnte auch für Sie interessant sein:
-
Entwicklung ländlicher Räume -
Führung & Management, Image- und Öffentlichkeitsarbeit Erfolgreiche Unternehmensnachfolge – ein vermeintlich vertrautes Thema!
Lesen -
Unternehmertum Studie: Wohin geht die Reise für landwirtschaftliche Unternehmer?
Lesen
Service
Newsletter
Mit unserem Newsletter halten wir Sie persönlich auf dem Laufenden. Wir informieren Sie über das, was besonders spannend war und ist, über das was kommt und setzen für Sie inhaltliche Akzente zu unseren Themen.